In den Dünen von Amrum

In den Dünen von Amrum

Amrum, so sagen sie, mit Amrum sei es so. Entweder man verliebt sich in die Insel im Wattenmeer, oder sie lässt einen kalt. Wie der peitschende Wind an Herbst- und Wintertagen, der den Kniepsand über den Boden fegt.

Die Kölnerin, die ich an jenem Morgen beim Nordic Walking kennenlerne, hat schon fast einen dreiwöchigen Urlaub hinter sich. „Das war etwas viel“, meint sie. Ist die Insel zu klein und unspektakulär für drei Wochen Ferien am Stück im Herbst? Ich kann mir das kaum vorstellen. Denn wer in der Nebensaison nach Amrum kommt, sucht doch genau diese Ruhe. Diese Erholung inmitten der Natur. Diesen Amrumer Purismus.

An diesem sonnigen Morgen hat sich der Wind gelegt, Sonne und Wolken inszenieren die Dünenlandschaft. Ein Drama in unzähligen Akten. Die Schönheit, verblüffend. Das Licht, aufwühlend. Der Duft des Meeres, überall.

Hätte ich mich nicht schon auf den ersten Blick in Amrum verliebt, letztes Jahr, gleiche Zeit – ich würde es spätestens jetzt tun. Und beim nächsten Mal wieder. Warum?

Vielleicht ist es so: Von den nordfriesischen Inseln ist Amrum die Urigste, Wildeste, Verrückteste. Aber nur für den, der sich in dieser Landschaft verlieren will und kann. Der dem Kniepsand und den Dünenformationen hoffnungslos verfallen ist.

Alle anderen fahren ganz gepflegt nach Sylt oder Föhr, wo es mehr Auswahl gibt, wo man Flanieren und Shoppen kann. Auf Amrum regiert die Natur. Drei Wochen? Kein Problem. Ich bleibe hier, auch länger.

Text und Fotos: Elke Weiler

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