Inseln im Frühling

Als Meerbloggerin liebe ich Inseln überall und zu jeder Jahreszeit. Egal ob nordische oder mediterrane, karibische, pazifische. Hauptsache, vom Meer umbraust. Mit Charakter. Rhythmus. Eigenwilligen Bewohnern.

Niemand weiß genau, wie viele Inseln es auf der ganzen Welt gibt. Bei einem Versuch der Inventarisierung wurden nur die gezählt, die größer als einen Quadratkilometer sind. Von diesen etwa 18.000 Inseln habe ich gerade mal einen Bruchteil kennengelernt. Welche davon würden sich besonders gut im Frühjahr machen? Hier meine Vorschläge, für jeden Monat eine andere.

Inseln: Die wilde Schönheit Islands
Schroffe Schönheit

März: Island, die Wilde

Ein idealer Monat für eine Reise auf die vermutlich beliebteste Insel des Nordens. Im März liegt Island noch halb im Winterschlaf, was die Gästezahlen angeht. Schnee ziert wie ein Sahnehäubchen über die vulkanisch geprägte Landschaft. Zum Baden in den heißen Quellen musst du erst hinaus in die Kälte, eine Eis & Heiß-Kombi für Fortgeschrittene sozusagen. Als Knüller mag einigen die relativ hohe Wahrscheinlichkeit gelten, Polarlichter zu sehen. Im März letzten Jahres hatte ich jedenfalls das unverschämte Glück, den Tanz der Lichter am Himmel bewundern zu können. Wunderschön, keine Frage. Aber ganz ehrlich? Ich würde auch ohne Nordlichter nach Island reisen. Mir genügen zum Glücklichsein schon Landschaft, Menschen, Schafe, Islandpferde und Lopapeysas.

Ideal für Wanderer
Ideal für Wanderer

April: Madeira, die Tiefgrüne

Den klassischen Strandurlauber zieht es eher nicht auf die Blumeninsel im Atlantik mit ihren schroffen, steilen Küsten. Es sind die Naturfreaks, die mit den Wanderstiefeln. Dafür ist Madeira wie geschaffen, so bin ich zum Beispiel entlang der Levadas gewandert, alter Bewässerungskanäle. Für mich optimal: Wandern ohne große Höhenunterschiede, aber mit spektakulären Ausblicken. Im April grünt und blüht alles, es regnet selten, und die Durchschnittstemperatur liegt bei angenehmen 20 Grad. Mein Tipp: Ein paar Worte Portugiesisch lernen, um unterwegs Smalltalk mit den Einheimischen halten zu können. Es zahlt sich hundertfach aus!

Inseln: Wie wird Kuba sich ändern?
As time goes by…

Mai: Kuba, die Musikalische

Alle wollen nach Kuba. Das ist schon seit Jahren so, doch mit der Öffnung nach Nordamerika verändert sich die Insel zunehmend. Bevor es vom Mainstream erfasst wird, sagen sich nun viele: Schnell noch mal auf die Insel, die gewiss eine der schönsten der Karibik ist! Salsa tanzen, „Dos Gardenias“ an jeder Ecke hören und das ultimative Vintage-Gefühl in den beliebtesten Taxis erleben, den Oldtimern. Der Mai gilt als perfekter Monat, weil die Hochsaison zu Ende ist, und die Zeit der Wirbelstürme noch nicht angefangen hat. Die Flugpreise fallen im Vergleich zu den Wintermonaten, wenn sich die viele in der Karibik aufwärmen wollen.

Welche Inseln mich außerdem reizen würden? Mallorca zum Beispiel, und zwar schon im Februar, wenn der Frühling hier mit der Mandelblüte beginnt. Santorin, wenn es aus dem Winterschlaf erwacht, frisch aufblüht und noch nicht zu heiß ist. Die bizarre, karge Schönheit der Kapverden. Null Regentage bis einschließlich Mai. Ganz zu schweigen von Grönland…

Text und Fotos: Elke Weiler

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