Zuletzt hatte ich Claudia von „Pen&Sea“ nach ihrem Lieblingsplatz am Meer gefragt, und sie hat uns an ihren Heimatort in Apulien geführt. Heute wird es exotisch. Madlen und Lars von „puriy“ mögen nämlich Lateinamerika. Und das Beste ist: Sie haben einen gemeinsamen Ort…
„Welche Farbe hat eigentlich Wasser? Welche das Meer?
Wir haben schon viele Seen und Meere in unserem Leben gesehen. Blaue, türkisfarbene, braune, schwarze – alle Nuancen kennen wir. Wir sitzen gern am Strand und schauen über die glitzernde Oberfläche in die Weite.
Wenn wir am Horizont die Silhouetten kleiner und großer Schiffe erblicken, packt uns immer wieder die Sehnsucht, das eigene Blickfeld zu verlassen, neue Ziele anzusteuern, vielleicht sogar mit dem Boot. Und dann ist er da, der Traum von einer kleinen Insel, obwohl wir wissen, dass dieser Reiz in der Realität nur für maximal drei Tage währt.
Dann setzt bei uns in der Regel der Strandkoller ein und der Inselkoller gleich mit. Wir brauchen ein Hinterland zu dem Strand, an dem wir uns noch austoben können…
Palmen im Meer: San Blas © Madlen Brückner
Doch ist man einmal in Panama, dann kommt man um Meer nicht herum. Fast alles ist „Strandstreifen“. Und wenn man einmal am immerwährenden Strandstreifen ist, kann man den Strand der Strände nicht verpassen… Und der hat nun einmal kein Hinterland.
Gleich hinter dem Cockpit nehmen wir Platz und schauen dem Piloten bei unserem halbstündigen Flug über die Schultern. Was wir da unter uns sehen, sind die Banktürme der Finanzmetropole Panama-Stadt, dann dicht bewachsene Hügel, die schließlich den Blick auf den türkisfarbenen Traum öffnen.
Und plötzlich hat unser Meer eine Farbe. Vom Himmel fallen wir direkt ins Paradies – Kuna Yala oder San Blas. Nun steht nur noch das Meer zwischen uns und dem Archipel.
Die Bootsfahrt ist rau, aber der Blick entschädigt. Wir schweben über die Wellen – vorbei an vielen kleinen Inseln, die sich alle gleichen: Ein kleiner Sandhaufen mit einer oder einer Handvoll Palmen drauf.
Ich schließe die Augen und sehe tausend kleine Schwimmreifen mit einer aufgeklebten Palme – Janosch hatte Recht. Panama ist schön, wunderschön. Und wir sind plötzlich mittendrin, in einer Bilderbuch-Geschichte.
Egal welche Insel wir ansteuern, jede könnte aus dem nächsten Urlaubskatalog stammen. Bikini, Buch und Schnorchelbrille… mehr benötigen wir hier nicht.
Die Farbe des Meeres © Madlen Brückner
Und gerade als ich mich in meinen Gedanken verliere, taucht er neben unserem Boot auf – denn jede Sonnenseite wirft auch einen Schatten. Nicht schon wieder, schießt es mir als erstes durch den Kopf, als ich den Schatten einer Rückenflosse erblicke.
Vor wenigen Tagen hatten wir erst ungewollte Bekanntschaft mit einem Hai an der einsamen, pazifischen Küste gemacht. Der Schreck sitzt daher noch tief. Ganz ruhig bleiben, nichts sagen!
Die Angst steigt mit der Höhe der Wellen und der Gefahr, in das „Haifischbecken“ zu kippen. Inzwischen sind es drei Flossen geworden, dann fünf. Immer mehr kommen hinzu. Nun zweifle ich doch.
Die Haiflosse sieht wahrlich anders aus. Und als die erste Flosse zu springen beginnt, habe ich endgültig Gewissheit. Wir lachen alle herzhaft, während um uns herum die Delfine tanzen. Der beste Platz der Welt!“
Madlen Brückner
reist seit ihrem einjährigen Aufenthalt in den USA 1995 neben Studium und Arbeit – insgesamt schon in 49 Länder. Als studierte Kommunikationswissenschaftlerin verbindet sie ihre aktuelle PR-Tätigkeit mit meiner Leidenschaft für das Reisen.
Lars Dörfel
hat seit seiner ersten längeren Rucksackreise mit dem Interrailticket nach Marokko das Reisefieber gepackt. Als Tourmanager nordamerikanischer Bands in Europa lernte er zudem unseren Kontinent mit den unterschiedlichen Kulturen und Nationen kennen.
2012 initiierten die beiden gemeinsam das Blog-Projekt puriy.de und brachten in diesem Zuge auch ein Buch über Reisegeschichten heraus. Erlebnisse abseits der üblichen Touristenpfade – ob in Afrika, Südamerika oder Deutschland.
Ganz herzlichen Dank fürs Mitmachen!
Ganz toller Artikel und sehr lustig gestaltet (Hai — Delfin) ..lach.. ich glaube auch das Panama sehr gefährlich ist oder? Kennst Du eigentlich den neuen Blogger-System-Anbieter qwer? Ich würde mich sehr über eine Antwort auch per Email von Dir freuen. Weiterhin viel Erfolg mit Deinem Blog.
Warum sollte Panama sehr gefährlich sein, Karina? ;-) Und sorry, aber an einem neuen Blogger-System-Anbieter bin ich derzeit nicht interessiert…
Haie und Delfine sollte ich mir also noch einmal genau ansehen, bevor ich nach Costa Rica reise :)