Strand im Haus

Der Kniepsand, die Dünen, das schäumende Meer… Was auf Amrum draußen ist, findet sich auch drinnen wieder. Denn Kerstin Jöns von „Mein Inselhotel“ hat in Kooperation mit der Amrumer Fotokünstlerin Kinka Tadsen Momentaufnahmen der Natur ins Haus geholt. Also Amrums Hauptgrund für die vielen Besucher und Wiederholungstäter.

Alle zieht es an den Strand, das Wattenmeer, die Marschwiesen. Hinaus in den Wind. Entspannung. Den Kopf frei kriegen. Damit die Gäste auch drinnen weiter relaxen können, umsorgt Ehepaar Jörns sie nach allen Regeln der Beherbungskunst. Erst vor einem Jahr hat man dem einst von den (Schwieger-)Eltern übernommenen Betrieb ein neues Outfit verpasst.

Nur in den zwei sogenannten Romantikzimmern sind noch Teile der alten Einrichtung zu finden – etwa die bemalten Himmelbetten aus Österreich. „Sie sind bei jungen Paaren besonders beliebt“, ist der Hoteliersfamilie aufgefallen. In den übrigen 13 Zimmern sorgt nun weißgebeiztes Fichtenholz und je eine ausgewählte Farbe für nordisches Flair.

Menü mit Amrumer Kartoffeln

Dementsprechend klangvoll prangen die Zimmernamen nehmen den Türen: Schon poetisch klingen „salzwiesenGrün“ oder „muschelBunt“. Alles handgestickt, denn auf Amrum hat jeder sein Winterhobby. Und Kerstin Jöns entspannt beim Kreuzstich. „Die Gäste finden sich zum Teil in ihr Thema hinein und machen mit“, erzählt sie und weist auf im Bad platzierte Muscheln im Zimmer „muschelBunt“.

Mein Zimmer im Inselhotel
Mein Zimmer im Inselhotel

Gestreifte Baumwollstoffe einer deutsch-australischen Firma nehmen die jeweilige Farbgebung auf. Und auch im rustikal belassenen Speiseraum, wo sich morgens und meist abends die Gäste versammeln, sind jene Stoffe wiederzufinden. Und mit ihnen das Strandflair, ein Stück Sommer.

Gunnar Jöns brutzelt in der Küche, während seine Frau die Gäste umsorgt. Bei nur 15 Gästezimmern herrscht eine familiäre Atmosphäre, auch wenn das Hotel ausgebucht ist. Viele entscheiden sich schon im voraus für die angebotene Halbpension, um sich zum Beispiel mit marinierten Krabben, Schweinefilet an Backpflaumensoße und den aromatischen Amrumer Kartoffeln verwöhnen zu lassen.

Krabben!
Krabben!

Aber auch vor Ort sind noch eine spontane Entscheidung oder eine Variation des täglichen Menüplans möglich. Zum morgendlichen Frühstücksbuffet treffen dann so nach und nach die gesamten Gäste ein, denn das ist im Übernachtungspreis – ebenso so wie die Möglichkeit zum Saunieren – inklusive.

Strandgut wird Kunst

Eier und Getränke werden ganz nach Wunsch frisch zubereitet und für alles andere fällt die Wahl schwer: Scheinbar das komplette Sortiment der Brot- und Brötchensorten von Bäcker Schult wird hier präsentiert, neben frischen Früchten, Käse, Aufschnitt, herzhaften Petits Fours, Joghurt, Quark und vielem mehr.

Wer nach dem Frühstück einen guten Tipp für die Inselerkundung braucht, wird gleich mehrere bekommen, denn die fünfköpfige Familie kennt sich natürlich aus. Die aus dem fränkischen Kulmbach stammende Kerstin Jöns lebt seit 26 Jahren auf der Insel, verheiratet mit einem waschechten Amrumer.

Amrum, Wattseite
An der Wattseite

Man frönt den Lieblingsbeschäftigungen der Insulaner, sammelt Strandgut, das sich später zweckentfremdet irgendwo in der Hauseinrichtung wiederfindet oder als Kunstwerk ausgestellt wird. So hat die Familie Hölzer zu Schildern aufarbeiten lassen, die sich nun am Eingang zur Sauna oder als Rücken einer HiFi-Anlage wiederfinden.

Nicht zu vergessen die Amrumer Pferde, die das Inselbild prägen. Zwei Isländer und drei Shetlandponys gehören davon zur Familie Jöns – Robustpferde, die das ganze Jahr an der frischen Luft sein können. Dort draußen bei ihnen erfährt man die Amrumer Natur besonders intensiv. „Am besten allein“, empfiehlt Kerstin Jöns. Wenn das Meer aufleuchtet und das nahe Föhr sich am Horizont abzeichnet.

Text und Fotos: Elke Weiler

Mit Dank an Familie Jöns von „Mein Inselhotel“, die zu dieser Reise nach Amrum eingeladen hat.

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