Berlin, mi amor!

Das Rastaschaf hängt ab

Ohne Julchen fahren wir nach Berlin, fahren wir nach Berlin, fahren wir nach Berlin! Denn auf die Begleitung meiner Bloggerkollegin von der Sorte Nasenzwicker konnte ich allemal verzichten.

Aber das Allerbeste war: Wir fuhren über Hamburg. Wir übernachteten dort. In meinem Lieblingshotel. Leider nicht in Zimmer 606, sondern „nur“ 425. Dort erwartete mich eine kleine Überraschung: Es gab zwar ein Schlafschaf, aber leider nicht meine Liebste. Die Kleine war fast genauso hübsch und kuschelig. Aber anders.

Also ging das Ganze wieder von vorne los: Kennenlernen, Komplimente, Kinderwunsch? Fix und fertig saß ich am nächsten Tag zusammen mit der Chefin und ihrem Typen im Zug nach Berlin.

Tausend Gedanken schwirrten mir wie verlorene Vibes durch den Kopf. Private wie professionelle. Unter anderem überlegte ich, ob ich den Mann der Chefin als Sponsoren erwähnen musste, falls er mir ein Bier ausgab.

Luis im Musikhotel
Der Sound stimmt.

Doch er blieb locker: „Alles cool, Baby.“ So let‘s get together and feel all right. Berlin, du hast uns wieder. Unsere schnieke Absteige lag direkt an der Spree zwischen den Kultvierteln Friedrichshain und Kreuzberg.

Dieses Mal gab es keinerlei Schlafschafe, doch Badeenten und jede Menge music in the air. Zusammen mit der Chefin warf ich einen beruflichen Blick hinter die Kulissen, fand mich plötzlich an einem Keyboard wieder und wollte loslegen: I shot the sheriff…

Am Mischpult im Tonstudio

Doch dann kam der Clou, my friends – ihr glaubt es nicht! Wir fuhren mit einem dieser farbenexplodierten Aufzüge gen Himmel und landeten in dem gläsernen Bügel, der wie ein gigantischer Bauklotz vorkragte. Richtung Fluss. Würde er umkippen? Es sah so aus, doch er hatte schon eine Weile gehalten und würde das wohl auch weiterhin tun.

Jedenfalls lag hier oben der Schatz des Musikhotels verborgen: zwei komplett eingerichtete Tonstudios für Aufnahmen von echten Bands! Ich durfte mich sogar ans Mischpult setzen – was für ein krasses Feeling!

Besser geht’s nicht.

Wenn man sich klarmacht, dass mithilfe dieses verwirrenden Knöpfedschungels die genialste Mucke produziert wurde… Als ich an der Rezeptionswand sah, dass auch Culcha Candela schon hier gewesen waren und sich verewigt hatten – Hamma!

Aber das Beste kam noch. Eigentlich hatte mich die Chefin mit diversen Strandbartests beauftragt, doch jetzt wollte sie sich das Ding doch selber unter den Nagel reißen. Zwar sollte ich überall posen, dann aber doch wieder den üblichen Rundumschlag der Reise kreieren.

So what, Hauptsache, sie nahmen mich überall hin mit! Ins Kino ließ ich die beiden allein gehen, konnte verstehen, dass man auch mal seine Privatsphäre haben wollte. Einfach nur gucken und Popcorn futtern. Über „Das Schwein von Gaza“ erzählten sie mir später. Teilweise als Schaf verkleidet. Sehr witzig.

Ab an die Beaches

Doch an diesen Beachlocations führte für mich kein Weg vorbei. Oststrand, Mitte, Deck 5 – alles cool. Ich testete Sofas, Liegestühle, Ausblicke, Pizza und Prosecco. Und dann kam der entscheidende Moment. Der Ort der Orte. Schon seit dem letzten Berlin-Trip lag ich der Chefin damit in den Ohren.

Zunächst mal schoben wir uns an der East Side Gallery vorbei. Ein Hürdenlauf, madre mía! Auf jedem Meter stoppten wir, denn wir konnten den wild knipsenden People in allen erdenklichen Posen nicht die Shots versauen. Auch ich entdeckte mein Lieblingsbild – eins, das einfach jede Menge von meinem Spirit transportierte.

Dann erreichten wir endlich den lässigsten Ort dieser lässigen City. Das Yaam. Ein Stück echtes Jamaika, a piece of the Caribbean, hier an der Spree. Bunte Hütten, Rastafolks, Sand, durch den schon Millionen Füße gelaufen waren. Und jede Menge cooler Action.

Schon im März, als wir zu dieser Touri-Messe angerückt waren und noch ein paar Highlights der Stadt mitnahmen, hätte ich gerne eine Reggae-Nacht im Yaam gefeiert. Das Ganze ist nämlich nicht einfach ein netter Sommergarten an der Spree. Sondern Reggae-Feeling ganzjährig.

No dogs – der Himmel auf Erden! Ich testete alles aus, sah den Skatebordern, den Graffiti-Sprayern, den Flohmarktleuten und Wirten zu. Kaum zu verstehen, dass die Chefin meinte, es wär doch nix los, und wir sollten weiterziehen. Vielleicht konnte man ja zu der „Sentinel Night“ wiederkommen? Vielleicht.

Berlin, mi amor: Du hast wirklich alles, was das Herz begehrt. Ok, bis auf das Schlafschaf aus Zimmer 606 in der Hamburger HafenCity…

Ich musste planen, nächste Trips standen bevor. Dänemark, Mecklenburg-Vorpommern, Schweden, Italien. Doch bevor ich es vergesse: Beim nächsten Mal erzähle ich euch von meinen Wurzeln. In Litauen habe ich mehr darüber erfahren…

Aloha, my friends!

Euer

Luis Maria Fernando da Silva Santos

Fotos: Elke Weiler

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