Hätschelbaby. Auf Rømø knuddelten und knuffelten alle den „kleinen Pupser“, wie Julchen mich immer nannte. Natürlich war die erste Kolumnistin von Meerblog neidisch auf meine steigenden Umfragewerte. Jedenfalls buddelte sie wie eine Irre und düste stimmgewaltig durch die Gegend. Julchen – meine süße Trompete. Was wäre ich ohne sie?
Nun hat sie großzügig gemeint, ich könnte ihr Praktikant werden, doch sie hatte die Latte hoch angesetzt. Voraussetzung war, dass ich Madame einen Artikel diktierte, der über 50 Likes bekam. Keine Ahnung! Außerdem sollte mein bester Freund Mats den Artikel lesen und sofort zurückkommen. Und ich dürfte nichts als die Wahrheit sagen, das wäre oberjournalistisch und schafsköddelkorrekt.
Und in diesen schlimmen Zeiten – Julchen meinte die Tage ohne Mats – müssten wir alle zusammenhalten und Madame et Monsieur irgendwie entlasten. Das tat Julchen auf ihre eigene Art und Weise, denn sie wälzte sich auf Rømø wie ein Schnitzel in der Panade.
Madame feudelte noch Tage später hinter uns her und meinte, die Warmhörner Dünen nähmen allmählich ab. Ich verstand natürlich nur Ackergülle, hatte aber den Verdacht, dass Julchen etwas mehr Sand mitgenommen hatte als ich. Sie war einfach gründlich. In allem, was sie tat. Und wenn sie buddelte, war das olympiamedaillenreif.
Mir hatte es jedenfalls saubratenmäßig gefallen auf Rømø. Viel Meer, viel Strand und vor allem viel Familie! Das war genau mein Ding: je größer die Wuselei, desto besser. Schade nur, dass Fuzzi, Santana, Alma, die Minkus- und Meyer-Boys fehlten. Ich hatte schon viel von ihnen gehört.
Balou, der neue Freund
Nichtsdestotrotz nutzte ich die immense Lutscherauswahl, hatte mir von meinem raubeinigen Freund Freddy fast ein Ohr abreißen lassen und mit Sweet Swantje versuchsweise die Tanzpfote geschwungen. Das Nonplusquark aber war Balou! Ein super Kumpel aus Berlin. Wir hatten uns übers Internet kennengelernt und schnell gemerkt, dass wir gemeinsame Interessen hegten: Holz- und Gartenarbeiten.
Ich kriegte die Krise, als sie uns dann einfach so verließen. Warum gingen wir nicht alle zusammen noch auf eine Wurst irgendwo hin? Jetzt lag ich Madame und Monsieur in den Lauschern, damit wir ihn und sein liebes Rudel bald mal besuchten. Sollte ich Balou dann eine Kiste voll Sand mitbringen? Als Erinnerung an Rømø? Als wir mit Madame et Monsieur nach St. Buddel düsten, kam mir diese originelle Idee.
Vor allem unsere nougatsüße Wälzmaschine – ich nenne jetzt keine Namen – konnte mir dabei helfen. Was sie natürlich gerne tat. Jetzt mussten wir nur noch einen geeigneten Behälter für die neue Ladung finden. Vielleicht konnte ich etwas aus einem Stück Holz fräsen, das Madame et Monsieur sonst ohnehin nur in den Bollerofen geworfen hätten. Eine Verschwendung!
Aus sicherer Quelle wusste ich, dass Balou im Januar Geburtstag hatte, und er würde sich bestimmt massiv über so ein Stillleben freuen. Maulmade by Janni. Und dieses St. Buddel hatte wirklich genug Sand zur Auswahl – es war Rømø ziemlich ähnlich.
Am Strand lernten wir Misty kennen, eine vierjährige Beardine aus dem Alten Land. Sie hatte zuvor zwei Jahre in England ihr Rudel gehütet und wirkte vornehm zurückhaltend. Doch das hielt nicht lange an.
The Greatest Knutscher
Julchen mimte die Feuerwehr, und da wollte selbst die kultivierte Misty ein Wörtchen mitreden. Oder wollte sie nur ihren Ball verteidigen? Ich wurde von ihrem Monsieur geherzt und kümmerte mich auch ein bisschen um ihr Titi, das in etwa die gleiche Höhe hatte wie ich. Sehr sympathisch. Und so putzige Pausbacken, die waren zum Abschlabbern wie gemacht!
Jeder tat, was er am besten konnte. Und ich musste meinem Ruf als Greatest Knutscher von Nordfriesland gerecht werden. Warum man mich ständig Dicker oder Schlumpf oder Schweinebratino nannte? Pfff. So lange mich jeder liebte, war mir das völlig wurscht.
Apropos Wurst! Mats, komm‘ her, ich gebe dir ein Stückchen ab!!! Na? Mats, du hättest beim Abhauen wenigstens einen multifunktionalen Schnackapparat mitgehen lassen können! Weißt du, so einen wie Madame et Monsieur ihn haben. Ich sitze vor dem orangen Bimmelding und warte auf ein Zeichen. Ruf‘ uns irgendwie an und erzähle mir, wo wir dich abholen sollen.
Wir kommen sofort. Ich bring‘ die Feuerwehr mit! Wir lieben dich, Mats!
Text: Janni (nach Diktat vorsichtig um die Couch geschlichen, auf der Julchen thront)
Fotos: Elke Weiler
schöne Geschichte….
ich mag wie Du schreibst Janni ;-)))))
Echt? Toll, danke dir!!! Grüße an die dicke Wurst!!! :-) Aber Maggie ist gar nicht dick!!!
Toller Beitrag, Janni!
Wir wären gern dabei gewesen und mit Euch durch den Sand von Römö gedüst! Aber das kriegen wir
auch noch mal hin – zumindest in St. Buddel!
Bis dahin halt die Ohren steif, Du kleiner Pupser ;-)
Wir drücken auch ganz fest die Pfoten, dass das Löffelgesicht Mats es sich noch mal überlegt und nach Hause kommt … !
Die Meyer-Boy´s Mogli & Balou
Danke, lieber Mogli & lieber Balou!
Das ist so lieb von euch!!!
Nächstes Mal buddeln und baden wir alle um die Wette, ok?!
Ich freu‘ mich schon drauf!!!
Euer Janni