Der Redemption Song. Wir standen mitten in Kopenhagen, lauschten dem Musiker auf dem Amager Torv, und mir ging das Herz auf. Bestimmt war es kein Zufall, dass ich kurz darauf ein Foto von good old Bob fand – leider der Hinweis auf ein vergangenes Event – eine Hommage an den größten Reggaemusiker aller Zeiten.
Und so begann für mich in Kopenhagen alles, wie es aufgehört hatte. Musik lag in der Luft, coolest vibes. Erinnerungen an einen Trip im Frühling kamen hoch, frische Luft, ein Fahrradkorb, Gelächter, Küsse im Boot. Eine meiner coolsten Pressereisen, so far.
Dieses Mal war ich mit der Chefin und ihrem Typen unterwegs. Eine Konstellation, die sich bereits in Berlin bewährt hatte, ultra lässig. Und falls irgendetwas schief ging, konnte ich immer noch beim Consulate of Jamaica vorsprechen, es lag ganz zentral. Doch der Macker würde mich wegen der fehlenden Papiere schon nicht verpfeifen. Who cares?
„Won’t you help to sing these songs of freedom…“ Das Lied ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Es roch nach Meer und wildem Leben, ganz wie diese Stadt am Øresund. Wir stiegen auf den Runden Turm, ein schickes Gemäuer aus Vorreggae-Zeiten und verschafften uns einen Überblick. Wo war die Brücke nach Schweden? Wo war der Tivoli?
Gab es kein Riesenrad? El novio der Chefin griff mir bei der Fernrohrbenutzung helfend unter die Klauen, hatte aber auch null Orientierung. Netter Kumpeltyp, wenn auch kein eingefleischter Biertrinker wie ich.
Dieses Mal bewegten wir uns ganz ohne Fahrräder durch die Stadt, step by step – feeling the downtown beats, yeah. Zur Freude der Chefin versank ich in einer Blumendeko – die Dänen und ihr Sinn für Schönheit! Das Shooting erregte einige Aufmerksamkeit, was mir nicht unangenehm war. Blonde babes blieben stehen und quasselten uns auf Dänisch an.
Wollten sie ein Autogramm?
Die Chefin verstand nur Bahnhof, doch dann klärte sich alles. Englisch half. Man sah sich gezwungen, die Mädels aufzuklären: Ich, das Rastaschaf, war zwar auf Urlaub, aber trotzdem hart am Arbeiten, da Profi-Blogger. Der Ruhm wuchs mit jedem Trip, auch in Dänemark kannte man mich jetzt.
Natürlich hatte ich es noch nicht so weit gebracht wie mein großes Vorbild: Hans Christian Andersen. Wir trafen den dänischen Dichter beim Rosenborg Slot und sagten kurz: „Hej!“ Er zögerte keine Sekunde, sich gemeinsam mit mir ablichten zu lassen. Mein Held und ich. Könnt ihr euch denken, wie ich mich fühlte?
Es war der Wahnsinn. Kurz darauf lernten wir noch einen weiteren bekannten Dänen kennen: Rud, den Erfinder des Smushi. Doch da ich als Veganer keinen Draht zu jenem Mix aus Smørrebrød und Sushi fand, wird euch die Chefin später mehr darüber erzählen.
Rud trat auch als Künstler auf, und so erstanden wir eines seiner Werke, ein kess gepunktetes Guinea Pig. Die Typen von Rennplüsch Media hätten damit eine neue Ikone. Mir persönlich wäre ja ein süffiges Guinness lieber gewesen, my friends.
Doch auch ohne kam ich in die Bedrouille. Als ich mich in einem stylishen Café kurz mit einem Möhrenmann unterhielt, stellte die Chefin mich sofort unter Voodoo-Verdacht. Das angebliche Beweisfoto wurde auf Instagram als öffentliches Ärgernis deklariert. Aber so war es wohl, wenn man immer bekannter wurde: Privatsphäre adíos!
Überall sah der Boulevard nur Skandale.
Mir blieb nicht viel Zeit für Dementi: Der Beach rief! Nächstes Weekend, nächster Trip. Winterstrände sind eigentlich nicht mein Ding. Zu kalt. Vielleicht würde ich mir mal frei nehmen. Ein bisschen Wellness könnte vor The Big ITB nicht schaden. Damit der Plüsch auch in Berlin gut sitzt.
So don’t forget, my friends: Just relax and take it easy!
Besitos,
euer
Luis Maria Fernando da Silva Santos
Fotos: Elke Weiler
Hey Luis, cooler Bericht. Ist dir als Rastaschaf das nicht so kalt in Kopenhagen ? Ich lass mich dann ja immer herumtragen. Warme Tasche und so… Man holt sich ja sonst noch ne fluffige Erkältung. Das mit dem Strand und so find ich richtig cool. Ich kläre das mal mit meiner Mama ab.
PS: Bin so neidisch auf dich das du bei der ITB sein konntest :D
Du, Bloggi, die ITB war cool. Hab mit Jo Igele ein süffiges Bierchen getrunken und mich von netten Mädels abknutschen lassen. Ich glaube, eine davon gehört zu dir. ;-) Nächstes Mal treffen wir uns in Berlin, ja?