Meine Tipps für Barcelona

In Barcelona

Jedes Mal, wenn ich in Barcelona bin, entdecke ich wieder neue Ecken, neue Lokale, neue Möglichkeiten. Ich möchte ein paar meiner Lieblingsorte nennen. Um ein Stück von Barcelona kennenzulernen, würde ich den Reiseführer aus der Hand legen – ganz im Sinne des Slow Travels. Sich auf die Menschen und ihre Stadt einlassen, die so schön, bunt und musikalisch sein kann. Auf die Details achten. Hin und wieder ein Wunschziel zu haben.

Am schönsten ist es für mich, mittendrin zu wohnen, den Rhythmus der Stadt auch nachts zu spüren. So habe ich bereits in den Vierteln Sant Pere und Barri Gotic gewohnt. Mich einfach treiben lassen, sehen, hören, schnuppern. Barcelona schmecken. Auch El Raval fasziniert mich, ein ehemals verrufenes Viertel. Heute geht man ins MACBA, das Museum für zeitgenössische Kunst, oder lässt sich davor nieder. Probiert Bio-Tapas. Entdeckt vielleicht einen netten Friseurladen oder ein außergewöhnliches Geschäft.

Wenn die Wände leben

Als Kunsthistorikerin vertiefe ich mich gerne in besondere Architekturen, die so viel sagen über eine Stadt, ihre Entwicklung, ihre Menschen. Beim Bummel über den Passeig de Gracia versuche ich mir diesen als die Fußgängerzone vorzustellen, die er einmal war. Er ist so elegant und breit, wie es der Vorstellung von Prachtstraßen der Zeit entsprach. Dementsprechend sind genau hier exzellente Beispiele des Modernisme zu finden, der katalanischen Ausdrucksform des Jugendstils.

Copyright: Casa Battló

Antoni Gaudí gilt als dessen bekanntester Vertreter. Die Casa Batlló (Passeig de Gràcia 43) wirkt wie einem Märchen entsprungen. Ein Bad in der Fantasie der Formen. Mit organischen Rundungen wird das per se Eckige der Architektur negiert. Die Liebe zum Detail lässt das Auge auf stete Entdeckungsreise gehen. Das Dach, wie die Haut einer Echse. Sich wölbende Wände, Decken mit kreisender Bewegung, Türen, Fenster, Balkone wie von den Händen eines Patissiers geformt. Zudem existieren immersive Räume. Etwa der vom AI-Videokünstler Refik Anadol gestaltete Gaudí Cube im Keller des Gebäudes. Seine Installation prasselt rundherum mittels LED-Panels auf die Besucher:innen ein. Plötzlich sind sie mittendrin im Gaudí-inspirierten Universum künstlerischen Schaffens des 21. Jahrhundert.

Tapas und Touren

Gut zu essen ist in Spanien ein Muss. Als wahrscheinlich größter Fan von Pimientos de Padrón, Patatas bravas und Tortilla lasse ich ungern eine Tapa-Runde aus. Schon mal von pa amp tomàquet gehört? Auf geröstetes Brot wird Knoblauch gerieben, dazu Tomaten und Olivenöl – ein Gedicht! Wer das Tapas-Universum frisch und unbedarft betritt, dem sei eine Tapas-Tour empfohlen. Am besten zusammen mit einem einheimischen Freund. Da nicht jeder einen solchen aus dem Ärmel schütteln kann, bietet sich eine organisierte Tour an. Ein gemütlicher Spaziergang durch die Altstadt, der das Kulinarische mit Insiderwissen über Barcelona verbindet. Es gibt diverse Anbieter für derartige Tapas-Touren.

Wer sagt, Barcelona sei keine Stadt zum Radfahren? Es hat sich viel getan in der katalanischen Hauptstadt. Gerne habe ich an einer geführten Tour durchs Zentrum teilgenommen, mit Startpunkt im Hafen. Mich haben die Radwege entlang größerer Straßen überrascht, das Fahren war angenehm. Im Zentrum vermischt sich alles. Bislang kann man sogar durch die schmalen Gassen der Fußgängerzone radeln, nur an wenigen Stellen ist es nicht erlaubt. Allerdings herrscht meist genug Fußgängerbetrieb in den Gassen.

Barcelona für Fortgeschrittene, das heißt, die Stadt im Winter zu besuchen. Weil weniger los ist. Außerdem kann man in der kühleren Jahreszeit am besten die „Churros con chocolate“ genießen. Im Sommer liegt gehaltvolles Schmalzgebäck ja eher schwer im Magen. Die besten Churros soll es in den sogenannten Granjas in der Altstadt geben, „Pallaresa“ oder „Dulcinea“. Ich habe meinen „Schokoladenpudding“ und frische Churros in der Pallaresa probiert. Göttlich!

Und am Strand von Barcelona ist es auch im Winter schön. Manche gehen dann sogar schwimmen. Vom Barri Gotic kann man locker zu Fuß bis Barceloneta laufen. Mit den Füßen durchs Wasser waten, im Sand sitzen, den Wellen zuschauen und als krönenden Abschluss in einem der Strandlokale Paella essen.

Und abends? Nach den Tapas einfach durch die Gassen schlendern und den Musikern lauschen. Vor allem die Fans von Worldmusic werden glücklich sein. Für mich gehört Barcelona zu den Städten, die klingen.

6 thoughts on “Meine Tipps für Barcelona

  1. Oh ja, die Churros! Selbst im Winter können die samt Schokolade ja schnell eine Mahlzeit ersetzen … in jedem Fall gehören sie zu einem entspannten, kalten Dezembertag in Barcelona. Im letzten Jahr hatten wir die in der Granja 1872 – hübsches Ambiente. Auch sonst scheinen wir ja einen sehr ähnlichen Barcelona-Geschmack zu haben – das Picasso-Haus ist immer wieder toll! Außerdem, quasi als Gegenentwurf zum Innenstädtischen, finde ich den Barcelona-Pavillon von Mies van der Rohe am Montjuic immer aufs Neue sehenswert.

  2. Barcelona ist wunderschön! Allerdings sieht der Strand zu dieser Jahreszeit ähnlich heimelig aus wie die gute Ostsee. ;-) Als ich letzten November da war, haben aber tatsächlich noch Leute gebadet…

    Herzlich,
    Anna

  3. War letzten Monat für 2 Tage dort, ist eine traumhafte Stadt. Ergänzen kann ich noch das Erotik Museum an der La Rambla und für Fußball-Fans natürlich das Camp Nuo.
    Liebe Grüße aus München,
    Gabriele

  4. Ich war letztes Jahr an Silvester dort, wir wussten nicht das es in Barcelona gar kein Feuerwerk gibt .
    Mein Frühstückstip ist im Schiffahrtsmuseum, direkt neben dem Columbus, absolut lecker zum relativ kleinen Preis.

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