In Transit nach Ecuador

Reisevorbereitungen Ecuador

Eine Packliste ist etwas, das ich nicht habe. Nie. Wie bereitet man sich auf eine Fernreise vor? Mein erster Gedanke, als die Südamerikareise ansteht: Welches Steckdosenformat hat Ecuador? Schließlich brauchen Smartphone und andere externe Körperteile täglich ihren Saft.

So konzentrierten sich meine Vorbereitungen kurz vor Abreise auf die Adapter-Suche. Nur zur Info: Ich fand sogar zwei Exemplare des Typs A, ein amerikanisches Format mit zwei eckigen, nah beieinander stehenden Pinnen, in unseren Requisitenkammern. Zur Sicherheit steckte ich beide ein.

Ich kam dann sogar noch dazu, den Impfschutz zu checken, ließ den dazugehörigen Pass allerdings zu Hause liegen. Kein Problem, beruhigt mich die Südamerika-Expertin Isabell, denn ich reise ja nicht aus einem Gelbfieber-Gebiet nach Ecuador ein.

Sorge um Soroche

Sorge Nr. 2: die Höhenkrankheit, auf Spanisch „soroche“. Quito liegt auf 2.850 Metern, die man im wahrsten Sinne des Wortes aus heiterem Himmel erreicht. Abhilfe soll nun das homöopathische Mittel Aconitum schaffen, Eisenhut, den ich in der Apotheke geordert habe. Coca, ebenfalls in homöopathischer Dosierung, wäre die Alternative gewesen.

Ich nahm die Kügelchen mit, vergaß jedoch die Sonnenbrille zu Hause. Ein Blick auf die Wettervorhersage sagte mir: Wolken und Gewitter. Schon seit zwei Wochen sind Wolken und Gewitter in Quito angesagt? Nein, die App muss kaputt sein. Dass wesentliche Dinge wie Apps überhaupt irren können, brachte mein Weltbild kurz vor der Reise durcheinander.

Zwar bekam ich präzisere Informationen zur aktuellen Wetterlage heraus, vergaß über die Aufregung jedoch, mich um die Währung zu kümmern. Während einer rasanten Autofahrt zum Bahnhof in Husum, eine absolute Rekordleistung des Fahrers, las ich durch Zufall, dass man in Ecuador mit Dollar zahlen kann.

In Frankfurt

Ich bekam zwar den Zug, fragte mich in den folgenden Stunden jedoch, was ich außer Dollar, Impfpass und Sonnenbrille noch vergessen hatte. Das Bio-Mückenspray! Wir würden es im Nebelwald der Choco-Region sicher brauchen.

Doch kein Problem, denn ich würde ein paar Dollar einkaufen und davon frisches Spray. Vielleicht eine Brille von einem der fliegenden Händler. Ich durchquerte halb Deutschland, um zum frequentiersten Flughafen des Landes zu gelangen: Frankfurt. Einmal im Leben in einem teuren Hotelzimmer quasi in der Einflugschneise nächtigen.

Das Zimmer fand ich dank einer App, die schon suggeriert, dass man damit kurzfristig freie Kapazitäten findet, und zwar in diversen Städten wie Rom, Paris und Frankfurt. Oftmals in Flughafennähe. Wer jedoch hofft, dass es sich um großzügig rabattierte Last Minute-Angebote handelt, irrt. Zwar kostet das Zimmer ein paar Euro weniger als bei Direktbuchung im Hotel, doch die Differenz gleicht sich durch die Gebühr quasi aus.

Auf nach Ecuador

Am nächsten Morgen nehme ich drei Stunden vor Abflug den Shuttle zum Flughafen. Zum ersten Mal merke ich, dass ich doch vorbereitet bin: Für die Zwischenlandung in den USA wird eine aufwendige Überprüfung verlangt, und ich habe mein ESTA-Einreisevisum für 14 Dollar bereits in der Tasche. Üblicherweise sollte man es mindestens 72 Stunden vor Abflug online beantragen. Auch, wenn man nur Transit-Passagier in Atlanta sein wird.

Sämtliche Checks laufen recht flüssig, und mit einem maschinenlesbaren Pass ist der Reisende klar im Vorteil. Ich kann die Schlange umgehen, lege den Pass in den Automaten, lasse mein Gesicht von der Kamera checken. Es scheint dem Passbild zu entsprechen, was für ein Glück, die Pforten öffnen sich.

Auf den letzten Metern… Statt eines Reiseführers, den ich nötig gehabt hätte, kaufe ich ein kleines Heftchen „Spanisch für Ecuador“. ¡Chauchito, amigos!

Text und Fotos: Elke Weiler

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