Hinaus in die Welt

Julchens neue Welt

Darf ich mich vorstellen: Julchen, waschechte Nordfriesin. Meine erste große Reise ging vor einer Woche von der Hummelwiese nach Husum.

Auf vier Rädern! Das war ziemlich aufregend, denn das Auto war neu und die Lutscher auch noch ein bisschen. Eigentlich hatten wir uns schon ein paar Mal getroffen. Bei diesen Gelegenheiten hatte ich meine Haifischzähnchen in ihre Klamotten, Beine und Arme gerammt. Schließlich musste ich die Qualität testen.

Nun war die Sache also geritzt: Wir fuhren. Der Typ saß vorne, ich nannte ihn Monsieur. Ich dahinter, betreut von seiner Liebsten, also Madame. Mir war sofort klar gewesen, dass die beiden zusammen gehörten. So was roch ein pfiffiger Welpe einfach.

Diese Lutscher schienen mir recht unerfahren zu sein. Auch das war zu riechen. Ein hartes Stück Arbeit, das auf mich zukam. Wir mussten vermutlich ganz von vorne anfangen. Der Vorteil: Ich konnte sie nach meinem Gusto formen.

Der verwöhnte Welpe

Derweil konzentrierte ich mich auf die Entdeckung der Welt. Wie lustig, die Bäume und Häuser entlang der Straße, die so schnell weghuschten! So flott konnte man gar nicht gucken. Wollte man aber!

Da wurde mir schon leicht wirr im Kopf, den ich zur Sicherheit bei Madame abgelegte. Jetzt mal so ganz unter uns: Ihre Haare schmeckten gut. Aber sie quietschte blöd, wenn man etwas daran zog.

Sie versuchte, mich abzulenken. Doch was interessierte einen in diesen fundamentalen Momenten schon der ganze Spielzeugkram, den die neuen Betreuungslutscher um mich herum verteilten? War ja gut gemeint, aber Pipifax.

Diese fahrende Blechhöhle konnte sich ganz schön in die Kurven legen. Da wurde einem schon leicht flau im Magen. Wie gut, dass Madames leckere Hände mich ablenkten. Ob die wohl nachwuchsen?

Nach einer halben Stunde war der Spuk schon vorbei. Das Resümee meiner ersten Reise: komfortabel, guter Service, relativ viel Bewegungsfreiheit, aber stellenweise Turbolenzen. Angenehme, vieldeutige Gerüche, aber nix zu fressen. Massage: gratis!

Ich erzähl‘ euch beim nächsten Mal vom Meer…

Text: Julchen (nach Diktat ins Reich der Träume gereist)

Fotos: Elke Weiler

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