Föhr im Sommer

Wie sieht ein idealer Sommertag auf der Nordseeinsel Föhr aus? Den ganzen Tag am Strand verbringen? Wattwandern? Radfahren?

Ich habe es getestet.

* Eine besondere Nacht im Schlafstrandkorb von Utersum verbringen, das geht am besten im Sommer auf Föhr. Und Utersum? Wegen des Sonnenuntergangs. Wegen des besten Blicks auf die Nachbarinseln. Und weil es einfach anders ist. Direkt am Wasser. Wunderbar.

* Ganz viel Rad fahren. Die Insel Föhr war einst Teil des nordfriesischen Festlands und besteht heute aus Geest und Marschland. Wunderbar flach also! Noch ein Pluspunkt: In den Ortschaften gilt Tempo 30. Es gibt viele Landwirtschaftswege, die ideal zum Radeln sind. Weitgehend ohne Verkehr. Ok, manchmal kommt ein Polizeiwagen vorbei, mit sehr amüsierten Insassen, die sich wundern, wenn verrückte Touristen zarte Ackerpflänzchen ablichten. Ja, ich.

Nur noch mit dem Rad unerwegs

* Föhrer Geschichte auf den sprechenden Grabsteinen der Seefahrer des Nieblumer Friedhofs lesen. Und St. Johannis von innen anschauen – eine Kirche zum Verlieben und Heiraten. Sehr schick und voller Leben: der Taufstein aus romanischer Zeit sowie der spätgotische Altar.

Kleiner Waffel-Stopp

* Die leckeren Waffeln in der Nieblumer Teestube probieren. Am besten mit Sahne und Erdbeeren. Nicht wissen, welcher Tee am besten dazu passt. Also Kaffee trinken. Oder eine der Saftschorlen.

Die Nieblumer Teestube

* Auf zum Strand! Sonst wäre es ja kein Sommer auf Föhr. Sich ohne Rücksicht auf Verluste in den Sand werfen und in die Sonne blinzeln. Stundenlang barfuß an der Wasserkante entlang schlendern. Sich bei Ebbe ein bisschen im Watt umschauen. Gibt es Wattwurm-Spaghetti? Und bei Flut natürlich? Schwimmen!

Ab ins Museum!

* In der Lohdeel zu Abend essen. Entdecken, dass man eigentlich reserviert haben müsste. An der Theke Platz nehmen, die im Streifendesign gepolstert ist. Erfahren, dass Loh aus dem Dänischen kommt, und die Scheune einst dem Sohn vom „Glücklichen Matthias“ gehörte. Wohl der bekannteste der Föhrer Seefahrer.

Föhr im Sommer
Allein am Strand

* Nicht vergessen, das Museum Kunst der Westküste in Alkersum zu besuchen. Ein Teil stammt vom Künstler Otto Heinrich Engel, den es immer wieder auf die Insel zog, bis er hier zum Inventar wurde und die Lebenswelt der Dorfbevölkerung Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts gemalt hat.

Nebenher habe ich erfahren, dass Alkersum während der Volkszählung 1910/11 über 269 Einwohner, 70 Pferde, 513 Rinder, 77 Schafe, 67 Schweine, 5 Ziegen, 1202 Federvieh und 33 Bienenstöcke verfügte. Der Punkt geht an die Hühner!

Extra-Tipp: Eine Weile im wunderbaren Garten des Museums verweilen. Vielleicht ein Stück Kuchen essen. Vielleicht ein Süppchen. Ein kleiner Schnack mit den Tischnachbarn. Perfekt.

Text und Fotos: Elke Weiler

21 thoughts on “Föhr im Sommer

  1. Super schicke Fotos. Bei manchen gefällt mir das Quadratische Format vom Vorschaubild noch fast besser, als im Original.

    Es ist einfach saucool, wenn man eine Ortschaft per Fahrrad erkunden kann.

    Liebe Grüsse,
    Simon

  2. sehr schöne Fotos und guter Text, der Lust macht, direkt mal nach Föhr zu fahren. Hast du einen speziellen Filter über die Fotos gelegt, die Farben sehen „gebleicht“ aus?

  3. Liebe Elke,
    deine Reiseberichte machen uns immer mehr/meer Lust sich mal aufn Patt zu machen und ordentlich Kabitt geben.

    Gela,Olaf und Bolito

  4. Wunderschöne Fotos die Lust auf die Nordsee und die Insel Föhr machen. Sehr gute Tipps, die ich auf jeden Fall wahr nehmen werde. Danke für den schönen Artikel.

    Gruß
    Olli

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert