Der Name wirkt leicht irreführend, denn die Hamburger Hallig liegt genau 162 Autokilometer von der Hansestadt entfernt. Und dennoch gibt es eine Verbindung, die ins 17. Jahrhundert zurückgeht: Die Gebrüder Amsinck, Hamburger Kaufleute, deichten das Land ein. Doch von dem ehemaligen Koog blieb nur noch die Hallig übrig.
Heute kann man per Rad, zu Fuß oder auch mit dem Auto (gegen Gebühr) auf den schmalen Landflecken gelangen, ein Naturschutzgebiet, das vor allem Säbelschnäbler, Rotschenkel, Austernfischer beherbergt, aber auch viele Rastvögel anzieht. So erfreut sich die Hamburger Hallig bei zahlreichen Nonnengänsen in Frühjahr und Herbst großer Beliebtheit.
Bis zu 60 Mal im Jahr meldet die Hallig landunter, selbst im Sommer kann die Zufahrt schon mal gesperrt sein. Von April bis Oktober hat der Hallig-Krog täglich geöffnet und sorgt für das leibliche Wohl der Wattwanderer, Schwimmer, Radfahrer, Ornithologen, Naturfreaks.
Und so ist das in Nordfriesland: Bei fast so vielen Schafen wie Einwohnern trifft man die sogenannten Deichschweine überall an. Auch am Strand, wie hier auf der Hamburger Hallig. Das stört niemanden, im Gegenteil. Schließlich leisten die Schafe, die mit ihren Klauen die Deiche festtrampeln, wichtige Arbeit im Küstenschutz.
Eine Auszeit am Strand hat man sich wirklich mal verdient. Auch wenn das Wasser gerade nicht da ist. Sogar einen Ausflug ins Watt macht das eine oder andere Schaf beizeiten. Und wenn gerade kein Badewetter, sondern ausnahmsweise Sturm herrscht? Das kann sogar im Sommer passieren. Wir erfahren, dass sich die Schafe bei drohendem „Land unter“ auf den sogenannten Kuhberg retten. Also nicht etwa auf den Schafsberg der Hamburger Hallig. Doch sie werden schon wissen, warum.
Text und Fotos: Elke Weiler
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