Hüftgold auf der Warft

Warft-Cafe

Siedlungshügel machen Sinn. Denn bei Landunter ragen die sogenannten Warften als einzige Landflecken aus den Fluten heraus. Deswegen findet man die von Menschenhand aufgeschütteten Hügel aus Klei, tonigem Marschboden, vor allem auf Halligen, die meist nur mit Sommerdeichen geschützt sind. Einzelne Gehöfte oder ganze Dörfer können darauf Platz finden.

Aber auch auf dem Festland und auf der Insel Pellworm sind Warften keine Seltenheit. Moni und Hauke Brost haben für sich und ihre beiden Neufundländer ein schönes Exemplar unweit des Hooger Fähranlegers gefunden. Im Nordwesten der Insel blicken sie auf die weite grüne Marsch bis zum Deich.

Vintage-Look

Und weil es auf Pellworm so schön ist, blieben die Hamburger nach ihrer Hochzeit auf dem Leuchtturm gleich auf Insel. Zu Ostern dieses Jahres eröffneten sie ihr Warft-Café, das nun mit Monis leckeren Torten und Kuchen in den Strandkorb oder zu Oma in die gute Stube lockt.

Tagtäglich stehen die aktuellen Varianten hausgemachten Hüftgolds an der Tafel, gleich an der Einfahrt zur Warft. Die meisten kommen hier bei schönem Wetter mit dem Fahrrad oder zu Fuß an und können sich daher Blaubeerschokotorte, Holunder-Himbeer-Quarksahnetorte oder Erdbeer-Rharbarberkuchen mit reichlich Sahne ohne Reue leisten.

Am Nachbartisch lesen die Gäste fleißig in den Büchern des Autors Hauke Brost, der sich unter anderem zu unseren vierbeinigen Freunden ausgelassen hat: „111 Gründe Hunde zu lieben“. Während seine Frau Moni die Gäste mit gutem Kaffee, Kuchen und lässiger Freundlichkeit umsorgt, schaut auch ihr Mann gerne mal vorbei, um ein Buch bei Kauf gleich zu signieren.

Im Sommer veranstalten die beiden auch Abendevents wie die Brotzeit, die sich gleich in der ersten Saison so großer Beliebtheit erfreut, dass eine Reservierung notwendig ist.

Heute im Angebot

Wer aber zu den üblichen Öffnungszeiten zwischen 14 und 18 Uhr bereits Lust auf etwas Herzhaftes verspürt, kann sich – je nach Tageslaune – etwa mit einem Kartoffel- oder Tomatensüppchen amüsieren. Darüber hinaus reichern diverse Tees, Weine sowie Sprizz die kleine Karte an.

Nicht zu vergessen: die Kacheln mit Pellwormer Motiven. Natürlich stehen die nicht auf der Speisekarte. Die Gastgeberin ließ sie in Holland für die Wand des Cafés anfertigen, einer alten Tradition der Gegend folgend. Aber die blauweißen Kacheln sind auch als Souvenirs zu haben: Der Hafen, die Alte Kirche und natürlich der Leuchtturm, auf dem die beiden heirateten.

Text und Fotos: Elke Weiler

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