Der wilde Hund und das Meer

Die Hundekrimis von der Nordsee

In den neuen Nordseekrimis ermittelt Beardie Julchen

Ein Neuanfang hat eine solche Aura, dass man kaum sieht, wie viel rigorosen Optimismus er benötigt. Welch langen Atem. Seit Ende der 1990er Jahre arbeitete ich als Reisejournalistin. 2010 zogen wir von Düsseldorf an die Küste, kurz darauf rief ich Meerblog ins Leben. Reiseblogs und Social Media nahmen an Fahrt auf. Beim Bloggen steht die Authentizität des Geschriebenen im Vordergrund, einhergehend mit einer Autorenschreibe. Endlich hemmungslos aus der Ich-Perspektivität zu erzählen, wunderbar! Ein Medium selbst zu gestalten, Themen auszusuchen, die Nische und ein Konzept zu entwickeln.

Ohne das Gelernte zu vernachlässigen. Reisejournalismus, das war für mich wie Lokaljournalismus an anderen Orten. Die Recherchen, das Einlassen auf eine neue Umgebung, die Suche nach dem Geist des Ortes, Gespräche mit Menschen, neue Erfahrungen. All das blieb für mich beim Bloggen gleich.

Als ich das erste Mal auf der internationalen Reisemesse in Berlin meinen Blog ins Spiel brachte, statt über die anderen Medien zu erzählen, für die ich schrieb, da hieß es: „Aber der Blog ist doch privat?“ Ein paar Jahre später hatte sich das neue Medium etabliert, die Ära der Reiseblogger:innen begann. Dem folgte die der Influencer:innen.

Auf Recherche
Unterwegs

Meine über 20 Jahre lange Zeit als Reisejournalistin endete nicht mit der Pandemie. Ich blogge noch, nur nicht mehr hauptberuflich. Ich reise meist privat, außer für Lesungen. Hin und wieder schreibe ich sogar ein Reisebuch. Doch das neue Leben als Romanautorin braucht viel Zeit. Alles beginnt mit den Hundekrimis. Welche wiederum auf die Hundekolumne im Blog zurückgehen. Nach unserem Umzug aufs Land stand nämlich ein kleiner Hund auf der Matte. Ein Welpe mit starken Willen und einer genauen Vorstellung vom Leben. Eine echte Persönlichkeit auf vier Pfoten. Kreativ, großherzig und ausgesprochen durchsetzungsfähig. Das echte Julchen.

Der Hund bietet mir den Einblick in eine andere Welt. Es ist das, was ich selber beim Lesen suche und beim Schreiben vermitteln möchte. Vor ein paar Jahren dachte ich dann, was Julchen und mir fehlt, ist ein größerer Zusammenhang, ein Roman mit ihr als Hauptfigur. Allerdings blieb keine Zeit zum Krimischreiben, das Projekt geriet in die Ablage. Bis die Pandemie nicht nur den Reisebetrieb lahmlegte.

Kaum mehr Flugzeuge in der Luft, keine Touristen in Sankt Peter-Ording. Die Welt, die den Atem anhält. Und endlich Zeit zum Nachdenken bekommt. Für mich persönlich hieß das auch: Möchte ich weiterhin über das Reisen schreiben und dazu animieren? Man sagte mir: Aber du machst es doch richtig mit dem Thema Slow Travel.

Neuanfang

Allerdings reiste ich viel, die Aufenthaltszeit vor Ort war kurz und gut gefüllt mit Programm. So waren meine beruflichen Reisen nie langsam. Ich habe die Entschleunigung am Anfang der Pandemie genossen, auch wenn andernorts geisterhafte Stille herrschte. Am Ende hatte ich große Sehnsucht nach dem anderen Reisen, dem von früher. Zum Beispiel mit dem Nachtzug nach Italien zu fahren und dort länger als fünf Tage für eine Recherche zu bleiben. 

Ich denke, sich ab und zu neu zu erfinden, hat wenig mit bestimmten Lebensabschnitten zu tun. Vielmehr ist es ein Bedürfnis. Mit der Veränderung wird neue Energie freigesetzt. Als Romanautorin bin ich Neuling und muss mir meinen Platz erst erobern, genau wie vor zehn Jahren als Bloggerin.

Letztens las ich über meinen Erstling „Rindviecher im Nebel„, Leonie Swann hätte wohl Pate gestanden. Ich schätze ihre Schafskrimis sehr, doch für meine nordfriesische Hundekrimi-Trilogie, mit denen ich mein offizielles Autorinnen-Dasein starte, folge ich meinem Hund, der ländlichen Umgebung und weiteren nordfriesischen Vorgaben.

Hütehund
Himmelschafundmeer!

Literarische Einflüsse gibt es natürlich immer. Ich lebe nicht im luftleeren Raum, alles im mich herum übt Einfluss aus. Und ich lese viel und gerne. Allerdings selten Kriminalromane. In meinem Erstling zitiere ich einen anderen Autor an einer pikanten Stelle, beziehungsweise überlasse ich dies der bei der Aufklärung behilflichen Grandmadame.

Cosy Crime

Julchen hat ihr eigenes Vokabular, das sie über die Jahre als Kolumnenhund entwickelt hat. Ein paar französische Begriffe sind dabei, so heißt es „Madame“ statt „Frauchen“. Julchen flucht passend zur Umgebung gerne mit „Himmelschafundmeer“ oder „heilige Ackergülle“. Ein Rezensent (Kai von weites.land) hat humorvoll konstatiert: „In Nordfriesland gibt es fünf verschiedene Sprachen. Glaubte man bisher. Was kaum wahrgenommen wurde: Mit Julchen etabliert sich seit Jahren in der nördlichsten Region Deutschlands eine weitere. Julländisch hat nichts mit dem Südjütischen zu tun. Es ist genau genommen der Hundesprache zuzuordnen und kommt nur in Nordfriesland vor.“

Nordseekrimi
Hundekrimi

Die Hundekrimis sind keine Thriller, vielmehr Cosy Crime. Im ersten Buch gibt es an einer Stelle sogar eine kleine Portion Klamauk. Ich mag diese Stelle, weil es darum geht, über sich selber zu lachen. Ich mag auch die Unterstützung der Ältesten im Bunde. Grandmadame, die nur zu den Festivitäten anreist und einen glasklaren Blick von außen hat. Denn das Team aus Julchen und Madame sitzt zu nah am Geschehen. Niemand ist perfekt, auch kein „Superjulchen“.

Manchmal werde ich nach meinem Lieblingsort in Nordfriesland gefragt. Etwas Besonderes sind die Halligen draußen vor der Küste. Flecken von Marschland, fragil und schön, die bei Landunter schrumpfen. Ein paar Schafe, ein paar Kühe, ein paar Menschen und ganz viele Vögel. Der weite Horizont, die Ruhe, Nordfriesland in Reinform. Ich konnte nicht anders: Der zweite Teil der Trilogie „Schnüffelei auf der Hallig“ spielt auf einem Landflecken, der so nicht existiert. Julchen und Madame ermitteln im Wattenmeer und auf der Insel Pellworm.

Verlosung (abgeschlossen) & Teilnahmebedingungen

Was ist zu gewinnen? Gemeinsam mit dem Gmeiner Verlag verlose ich drei Bücherpakete, darin enthalten sind jeweils die beiden Hundekrimis sowie zwei original Julchen-Lesezeichen. Da der zweite Teil am 8. März erscheint, werden die glücklichen Gewinner:innen unter den Ersten mit dem frischen Roman in der Hand sein. Andere stehen dafür morgens Schlange, bis die Buchhandlung endlich öffnet. (Scherz)

Wer kann gewinnen? Teilnahmeberechtigt ist jeder über 18 Jahre, der nicht mit mir verwandt oder verschwägert ist und nicht Mitarbeiter:in im Gemeiner Verlag ist. Ihr müsst keinen Wohnsitz in Deutschland haben, es reicht eine Adresse hier, falls ihr gewinnt, denn ich verschicke die Pakete nur innerhalb Deutschlands.

Wie kann man gewinnen? Hinterlasst einen Kommentar unter diesem Blogartikel – bis spätestens zum 4. März 2023 um 23.59 Uhr. Sagt mir, wo der zweite Julchen-Krimi spielt. Es gibt drei mögliche Antworten, jede davon kann gewinnen. Ich freue mich über eure Kommentare, solange sie der Netiquette entsprechen. Und falls ein Kommentar nicht sofort freigegeben wird: Nicht verzagen, ich schreibe gerade am dritten Roman.

Bitte gebt zumindest euren Vornamen sowie eine funktionierende E-Mail an, die für die Benachrichtigung im Falle eines Gewinns benutzt wird. Durch einen gültigen Kommentar kann jeder einmal in den Lostopf wandern. Die Ziehung findet am Sonntag, den 5. März 2023 zwischen 10 und 11 Uhr statt, ich werde die Gewinner:innen per E-Mail benachrichtigen und hier unter dem Artikel die Vornamen verkünden. Die Teilnahme am Gewinnspiel setzt das Einverständnis dazu voraus.

Eine Barauszahlung der Gewinne ist nicht möglich. Wir behalten uns vor, die Regeln des Gewinnspiels zu ändern, oder es bei Missbrauch abzubrechen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

P.S.: Falls jemand eine Widmung im Buch haben möchte, schreibt es mir gerne dazu.

Text und Fotos: Elke Weiler

Buchcover: Gmeiner Verlag / Lutz Eberle

Aktualisierung am 5. März

Vielen lieben Dank für eure Teilnahme und die lieben Kommentare. Soviel steht fest: Ihr alle hättet die Julchen-Bücher verdient. Sämtliche Antworten waren richtig, und das waren sogar mehr als drei Möglichkeiten: Julchen ermittelt auf einer Hallig, die es so nicht gibt, mitten im Wattenmeer und auf der schönen Insel Pellworm. Das alles zählt zu Nordfriesland, daher war auch das richtig. Nun muss das Los entscheiden… Und – tatataà! Die Gewinnerinnen von jeweils einem Buchpaket plus Julchen-Lesezeichen sind: Simone, Alkal und Jana!!! Ich schicke euch die Päckchen zu und wünsche ganz viel Freude mit dieser besonderen Ermittlerin!

27 thoughts on “Der wilde Hund und das Meer

  1. Oh wie cool. Als 2fach Beardie Mama genau das richtige für mich.
    Pellworm ist der „Tatort“.
    Daumen und Pfoten sind gedrückt.
    Gerne mit Widmung

  2. Pellworm und das Wattenmeer. Ich hab gerade Rindviecher im Nebel in einer Ferienwohnung in Sankt Budel gelesen, der perfekte Ort dafür. Vielen Dank für kurzweilige Stunden.

  3. Moin! Ich kenn mich da überhaupt nicht aus. Ich schwanke zwischen der Hallig Südfall, Rungholt … auf jeden Fall im Wattenmeer.
    Die Romane sind glaub ich gerade das Richtige in diesen turbulenten Zeiten. Würde mich über so eine Ablenkung freuen.
    Viele Grüße, Uta

  4. Moin, natürlich wird im Wattenmeer und auf Pellworm ermittelt. Band 1 habe ich mit viel Vergnügen gelesen und im Freundeskreis weitergereicht. Bin gespannt was Julchen im Band 2 ausgeheckt;-)
    Da ich Band 1 schon kenne, wird er sofort der örtlichen Bücherei übergeben, die schon oft dankbare Abnehmerin meiner gelesenen Bücher war.
    Über eine Widmung würde ich mich sehr freuen.
    Keep my fingers crossed ;-)

  5. Pellworm.
    Ich war gerade total überrascht, dass es ein solches Ermittlerduo gibt. Als Beardie- Frauchen von Noir würde ich mich über die Bücher sehr freuen.

  6. Da wir auch seit einem Jahr mit einem willensstarken zuckersüßen Herzensbrecher namens Gismo unterwegs sind, würden wir uns sehr freuen, mal einen Hundekrimi zu lesen die Antwort: Pellworm, wo wir noch nie waren…
    Liebe Grüße aus dem Hunsrück
    Gismo, Anita & Claudia

  7. oohhh, wie toll… auf insta schon lange verliebt und würde mich sehr über tolle Lektüre freuen.
    Der Roman spielt auf der Insel Pellworm im Wattenmeer.
    Liebe Grüße Maria, über eine Widmung würde ich mich riesig freuen.

  8. auf einem Landfleck, der so nicht existiert…wobei es Pellworm und das Wattenmeer doch gibt…und schon wird es mysteriös
    Das Fräulein Fine und ich freuen uns jedenfalls wenn wir zu den glücklichen Gewinnern gehören

  9. Julchen ermittelt auf Pellworm und im Wattenmeer.
    Das wäre die perfekte Urlaubslektüre für uns in diesem Sommer, da wir unsere Ferien im Juni mit Lieschen – unserer Schnüffelnase – auf Eiderstedt verbringen werden.
    Gerne mit Widmung.

  10. Der Roman spielt auf Pellworm :) seit September sind wir selbst stolze „Eltern“ eines Bearded Collie Mädchens mit ganz eigenem Kopf:D Ich war sehr begeistert vom ersten Buch und habe viele Charakterzüge und Verhaltensweisen von Julchen auch bei unserer Molly entdeckt.
    Über eine Widmung würde ich mich freuen!

  11. Im Wattenmeer und auf Pellworm ist Julchen unterwegs. Finchen – oder auch Micheline aus Lönneberga, die als Beardie-Welpe aus Emden in den Ruhrpott verschleppt wurde, hat ihre wohl angeborene Liebe zu Schlamm und Schlick nicht verloren.

  12. Julchen ermittelt im Wattenmeer und auf Pellworm. Ich habe schon Julchen gehört, aber leider noch kein Buch gelesen. Würde mich daher über die Bücher sehr freuen. Viele Grüße Tanja

  13. Julchen ermittelt auf Pellworm und James Bond, Beardiemann aus Thüringen, würde zu gern mit Frauchen mal dahin zum Schnüffeln.
    Falls wir gewinnen, wäre eine Widmung natürlich ein Muss!

  14. Pellworm und das Wattenmeer

    Mortimer und Biene, zwei Norddeutsche, die in Österreich leben, würde sich über einen Gewinn mit ein bisschen Meerfeeling freuen.

  15. Auf Pellworm und im Wattenmeer – es wird allerhöchste Zeit, da mal wieder hinzufahren. Dazu passend eine gute Lektüre – ein Traum :)

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