Über den Wattwurm

Wie beigegraue Spaghetti sehen sie aus, die gedrehten Häufchen der Wattwürmer. Dringt der rötliche Wurm in den Boden ein, frisst er den Sand und filtert dabei organisches Material heraus. Ein natürlicher Reinigungsprozess des Watts: Was als Kringel ausgeschieden wird, ist sauberster Sand.

Die Wattwürmer selbst sind selten zu sehen, bei einer Wattwanderung gräbt der sachkundige Begleiter meist danach. Allerdings nicht sonderlich tief. Die Vielborster leben in Röhren – über 20 Zentimeter unter der Oberfläche, die bei Ebbe frei fällt. In vertikalen Behausungen, die sie beim Filtern des Watts verlassen.

Das Loch neben dem Ringelhaufen markiert den Ausgangsbereichs des Wurms. Nach einer guten halben „Arbeitsstunde“ tritt er an die Oberfläche, um das Verdaute zu platzieren.

Findet ihn dabei ein Knutt oder Austernfischer, muss der Wattwurm um sein Leben bangen. Doch als letzte Verteidigungsmaßnahme kann er einen Teil seines dünnen Endes opfern und trotzdem weiterleben.

Text und Foto: Elke Weiler

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