Piero und die Steinpilze

Italien. Meine alte Liebe liegt auf Eis. Die Gründe dafür? Es gibt viele und keinen, doch mit Gewissheit war das Berlusconi-Italien einer davon. Vielleicht ist es an der Zeit für einen Neuanfang. Jedenfalls werde ich, wenn alles gutgeht, am 26. Februar in Rom landen.

Umbrien steht auf dem Programm, die grüne Region im Herzen Italiens. Und eine der wenigen ohne einen Zentimeter der sonst 7.600 Kilometer langen Küste des Mittelmeerlandes. In Umbrien war ich zuletzt vor ein paar Jahren im Herbst und habe den Steinpilzen beim Trocknen zugesehen.

Ich habe das vermutlich beste „Carpaccio Funghi Porcini“ meines Lebens probiert, mit Olivenöl, Parmesan und eben jenen Steinpilzen. Eine Kostprobe des einfachen Lebens. Italien ohne kulinarische Highlights, das geht gar nicht. Auch dieses Mal wird es wieder ums Essen gehen, aber nicht nur.

Pilze trocknen
Steinpilze trocknen an der frischen Luft.

Wir fahren an den Trasimenosee nordwestlich von Perugia – wenn es auch kein Meer gibt, Wasser ist genug in Mittelitalien! Mitsamt schmackhafter Forellen. Beim Besuch Perugias wird dann mein altes Kunsthistorikerherz höher schlagen, denn der Renaissancemaler Piero della Francesca hat hier eines seiner bekanntesten Werke, den Flügelaltar des Sant’Antonio hinterlassen.

Aber ganz davon abgesehen liebe ich diese typischen mittelalterlichen Städte wie Perugia und Gubbio, dem wir ebenfalls einen Besuch abstatten werden. Am schönsten ist es, dort durch die gewundenen Gassen zu schlendern und Düfte von Espresso, Minestra oder Trüffelnudeln wahrzunehmen.

Und weil es sich bei Umbrien ja um das grüne Italien handelt, werden wir uns zum krönenden Abschluss die Flora und Fauna im Parchi Naturali dell‘ Alta Umbria zu Gemüte führen.

Rom, Italien
Piazza Navona: Alles noch da?

Ich werde, ich muss noch einen Tag in Rom dranhängen, denn dort habe ich einmal gelebt, und ich will wissen, ob alles noch hübsch an Ort und Stelle steht, der Pantheon, die Piazza Navona, der Campo dei Fiori.

Vielleicht suche ich auch nach den Neuigkeiten in der Hauptstadt oder esse einfach mal wieder die besten Spaghetti Carbonara der Welt. Oder Pizza mit Rucola. Ich weiß noch, wie ich vor Jahrzehnten dachte: Was macht denn der Salat auf der Pizza? Heute geht’s nicht mehr ohne.

Die Münze in den Trevi-Brunnen zu werfen, kann man übrigens getrost vergessen. Viel wichtiger ist ein Gelato. Dann ist sicher, dass du nach Rom zurückkehrst. Höchste Suchtgefahr!

Text und Fotos: Elke Weiler

9 thoughts on “Piero und die Steinpilze

  1. Wie ich diese Liebe nachvollziehen kann… Die Sehnsucht nach dem Land, in dem die Zitronen blühen, liegt uns Deutschen wohl irgendwie im Blut. Bei mir sind es die sanften toskanischen Hügel, der Nebel zwischen den Zypressen, die Klatschmohn-Wiesen, der Sangiovese-Wein und überhaupt das Licht, was mich immer wiederkehren lässt. Aber jetzt ist auch bei mir erstmal Rom angesagt. Nach einem stotternden Beziehungsbeginn als Klassenfahrts-Schüler über jahrelange Beziehungspause bis zur Wiederentdeckung vor einigen Jahren. Rom ist einfach… hach… ewig!

  2. Das mit der Münze im Brunnen habe ich damals auch nicht gemacht und ich bin trotzdem immer noch fest davon überzeugt, dass ich die Ewige Stadt irgendwann noch einmal wiedersehen werde. Schöner Artikel! :)

    Herzlich,
    Anna

  3. Nachdem ich ja schon lange total in Rom verliebt bin hat mich vor kurzem auch Perugia im Sturm erorbert!!!! Die Rolltreppe, die einfach mal direkt in der Rocca Paolina endet, die umbrische Nationalgallerie, viele freundliche Menschen und gute Restaurants mit fairen Preisen und allein die das Aquädukt, das zum Spaziergang genutzt werden kann und die irren Fassaden der Altstadt, die regelrecht Geschichten erzählen. So oder so ist Umbrien eine traumhafte Region, die ich gerne wieder besuchen werde!!!:) Saluti aus Rom – Julia

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