Eine Mozzarella-Bar?! So etwas wie Fastfood auf Italiensch, das wollten zwei reiselustige Italiener schaffen. Denn im historischen Zentrum von Rom ist der Bedarf an schnellem, gesundem Lunch hoch. Und das gilt nicht nur für die zahlreichen Gäste.
Silvio Ursini und Andrea Corsetti gefiel der Stil japanischer Sushi-Bars und sie lieben Mozzarella – also kombinierten sie beides und eröffneten das ihr erstes „Obicà“ auf der Piazza di Firenze mitten in Rom.
Das Erfolgsrezept der Mozzarella-Bar liegt in der 1-A-Qualität der Zutaten. Natürlich kommt der handgezogene Büffelmozzarella aus Kampanien – geprüfte DOP-Qualität. Die Herkunft aller Zutaten aus der Obicà-Küche ist nachlesbar auf den Papierdeckchen der Tische. Die Orangen zum Beispiel stammen aus Palermo und schmecken nach sizilianischer Sonne – intensiv und süß.
Alles bio
Die Zwiebelmarmelade wurde in Kalabrien hergestellt und der Schinken in der Toskana. Weiter geht’s mit den Salaten: Alle Ingredienzen sind aus biologischem Anbau. Und der Name für das originelle Lokal kommt aus Kampanien wie der Original-Mozzarella.
„Obicà“ bedeutet im neapolitanischen Dialekt „ecco qua“, was im Deutschen frei übersetzt soviel wie „hier, bitte sehr“ heißt. Und also geht es schnell im „Obicà“. So haben die Erfinder mit ihrer Hommage an die köstlichen Käse-Kugeln eine Synthese aus Fast und Slow Food geschaffen.
Ideal für alle, die sich in der Mittagspause etwas Gesundes in stylishem Ambiente gönnen wollen. Neben diversen Kreationen rund um den handgezogenen Büffelmozzarella – zur Auswahl stehen Mozzarella casertana, salernitana und pontina – bieten die Köche auch Gnocchi, Lasagne, Reistorten, Couscous, Suppen und hausgemachte Desserts.
Süditalienische Weine
Unbedingt eine Sünde wert: die Torta caprese, ein saftiger Schoko-Nuss-Kuchen, nach dem schon einige Gäste verrückt sein sollen. Die Weinkarte folgt der süditalienischen Fixierung des Lokals und offeriert eine reiche Auswahl kampanischer und sizilianischer Weine.
Andrea Corsetti empfiehlt zum Mozzarella einen roten, leicht sprudelnden Wein aus Kampanien, den „Lettere grotte del sole“. Im Sommer verspeist man seinen Mozzarella auf der Piazza di Firenze unter Sonnenschirmen, bei schlechterem Wetter lohnt sich ein Besuch im Inneren des Palazzo.
Die gläserne Küche
Im Erdgeschoss des typisch römischen Palasts trifft Alt auf Neu: hübsche historische Details wie Bögen und Säulen in Kombination mit einer schlicht-schmucken Designereinrichtung und gelungenem Lichtkonzept. Das Herzstück der raffinierten Einrichtung ist gewiss die verglaste Theke: Wie in einer Sushi-Bar kann der Gast bei der Zubereitung der Speisen zuschauen.
Doch die Geschichte geht weiter. In Rom hat die Idee so guten Anklang gefunden, dass das ‚Obicà‘ weiträumig expandiert hat. In Italien und vielfach über die Landesgrenzen hinaus. Auch in England, den USA und Japan gibt es mittlerweile Mozzarella aus Kampanien.
Ihr findet das „Obicà“ zwei Mal in Rom: in der Via die Prefetti / Ecke Piazza di Firenze sowie am Campo die Fiori.
Text und Fotos: Elke Weiler
Mehr über Rom lesen, wo ich während des Studiums ein Jahr gelebt habe und das ich unzählige Male besucht habe? So ist Rom im November, in Sperlonga gehen die Römer gerne baden und das ist mein Lieblingsviertel in der italienischen Hauptstadt: Monti. Und noch ein Kulturtipp: das MAXXI Museum mit einer Architektur von Zaha Hadid.